Mittwoch, 1. Mai 2013
Colour of Live

In einer Manufaktur für Zuckerherstellung

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Kraftwerk - Umwelt - Politik


Es ist schwer, in der heutigen Informationsflut relevante Fakten herauszufiltern.


Ein Beispiel:

Eine Umwelt-Studie ergab: Deutsche Kraftwerke sind Top-Klimakiller

http://www.spiegel.de/wirtschaft/umwelt-studie-deutsche-kraftwerke-sind-top-klimakiller-a-378015.html



Beschrieben wird in erster Linie der CO2 - Ausstoß der Kraftwerke. Dabei setzt man einfach voraus, dass CO2 der Maßstab ist für Umwelteinflüsse und Schädlichkeit. Andere Faktoren werden dabei kaum berücksichtigt.

Sucht man im Internet weiter, wird es schon sehr dünn mit vergleichenden Darstellungen. Man findet allerdings auf Wikipedia einen sehr interessanten Abschnitt bezüglich anderer umweltrelevanter Beimengungen:


Radioaktive Beimengungen



http://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk

Hier steht:

Von kerntechnischen Unfällen bzw. Problemen bei der Lagerung einmal abgesehen, ist die Strahlenbelastung des Menschen durch Gewinnung und Einsatz von Kohle deutlich höher als diejenige durch Kernkraftwerke. In Kohle sind Spuren verschiedener radioaktiver Substanzen enthalten, vor allem von Radon, Uran und Thorium. Der Gehalt liegt je nach Lagerstätte zwischen wenigen ppm und 80 ppm. Da weltweit etwa 7800 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr in Kraftwerken verbrannt wird, schätzt man den Gesamtausstoß auf 10.000 Tonnen Uran und 25.000 t Thorium, der zum großen Teil in der Asche enthalten ist. Die Asche von europäischer Kohle enthält etwa 80 bis 135 ppm Uran.

Bei der Kohleförderung, vor allem Staub aus Tagebauen, über Abgase von Kraftwerken oder über die Kraftwerksasche werden diese Substanzen freigesetzt und tragen zur künstlichen Strahlenbelastung bei. Dabei ist vor allem die Bindung an Feinstaubpartikel besonders kritisch. In der Umgebung von Kohlekraftwerken können oft sogar höhere Belastungen gemessen werden als in der Nähe von Kernkraftwerken. Nach Schätzungen des Oak Ridge National Laboratory werden durch die Nutzung von Kohle zwischen 1940 bis 2040 weltweit 800.000 t Uran und 2 Mio. t Thorium freigesetzt werden.

Zwischen 1960 und 1970 wurde in den USA etwa 1100 Tonnen Uran aus Kohleasche gewonnen. 2007 beauftragte die chinesische National Nuclear Corp die kanadische Firma Sparton Resources, in Zusammenarbeit mit dem Beijing No. 5 Testing Institute Versuche durchzuführen, Uran aus der Asche des Kohlekraftwerks Xiaolongtang in der Provinz Yunnan zu gewinnen. Der Urangehalt der Asche aus diesem Kraftwerk liegt mit durchschnittlich 210 ppm Uran (0,021 % U) über dem Urangehalt mancher Uranerze.


Wirkungsgrad

Betrachtet man nun noch den Wirkungsgrad unserer Kraftwerke, erstaunt man, mit welch schlechter Technik wir uns eigentlich umgeben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk



Demnach liegen die Wirkungsgrade unserer Kernkraftwerke bei ca. 35%, die der Kohlekraftwerke bei ca. 45% usw.


Umwandlungsverluste

Dazu kommt, dass unglaubliche Mengen an Energie verloren gehen, durch Umwandlung und Transport.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat dieses Schaubild veröffentlicht:

http://www.lfu.bayern.de/umweltkommunal/co2_minderung/4_analyse_energieverbrauchssituation_gemeindegebiet/index.htm



Folgendes kann man entnehmen:
Etwa 35% der Energie ist schon "verloren", bevor sie überhaupt in den Umlauf/Netz kommen kann. Durch Umwandlung gehen vom Rest nochmal 32% verloren. Letztendlich bleiben von der eingesetzten Primärenergie nur 33% Energie zur Nutzung übrig. Davon werden etwa 35% für Raumwärme in Industrie, Handel, Gewerbe, Landwirtschaft, in der öffentlichen Hand und in den Haushalten verbraucht. Für Beleuchtung gerade mal 2% aus den 33%.

Umgerechnet verbrauchen wir demgemäß ca. 11-12% des Primärenergiebedarfs für unsere gesamte Heizung (nicht nur in den Haushalten) und unter 1% des Primärenergiebedarfs für unsere gesamte Beleuchtung (nicht nur in den Haushalten).

Fazit

Wenn man nun davon ausgeht, dass der Verbrauch der Haushalte etwa 25% des Gesamtverbrauchs ausmacht, bleiben als Verbrauch der Privathaushalte für Heizung unter 5% und für Beleuchtung etwa 0,1% des Primärenergiebedarfs übrig.

Bei diesem Hintergrund tritt natürlich schon die Frage auf, warum gerade im Bereich der Wärmedämmung und der Beleuchtung von Seiten der Politik Gesetze erlassen werden, die in ihrer energetischen Auswirkung nicht erfolgreich sein können.

Das schlagkräftigste Argument, das man im Moment dazu hört ist wohl - "Diese Gesetze schaffen viele Arbeitsplätze"
Es steht auch hier wieder nicht die Umwelt, sondern die Wirtschaft im Vordergrund.

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